Herbstversammlung des Historischen Vereins für den Niederrhein in Nettetal-Kaldenkirchen und Krickenbeck am 14. Oktober 1998

 

Die Tagung in Kaldenkirchen war insofern ein Novum, weil der Verein noch nie in Kaldenkirchen, das inzwischen Stadtteil von Nettetal geworden ist, zusammengekommen war. Darauf wies der Vereinsvorsitzende, Professor Dr. N. Trippen, in seiner Begrüßung und Einleitung hin, Es folgte ein Blick auf die Geschichte der Stadt von der Ersterwähnung aus dem Jahr 1206 in einer heute im Reichsarchiv in Brüssel aufbewahrten Urkunde bis hin zum Bau der Eisenbahnlinie Köln-Venlo, die 1866 vollendet wurde und Kaldenkirchen zu einem bedeutenden Knotenpunkt der Grenze zu den Niederlanden machte. In dem sich anschließenden Vortrag stellte der Leiter des Stadtarchivs in Geldern, Dr. Stefan Frankewitz, die zahlreichen Schlösser, Burgen und Herrensitze links und rechts der Niers mit Dias vor. Es wurde deutlich, welchen Einfluß die von Erkelenz bis nach Gennep an der Maas fließende Niers, die nur wenigen bekannt ist, auf die Siedlungsgeschichte dieses Raumes gehabt hat.

Nach diesem Referat konnten die Teilnehmer die Pfarrkirche St. Clemens und die Bibliothek der seit 1625 in Kaldenkirchen anwesenden Birgittinnen, von der sich große Teile nach der Säkularisation 1802 erhalten haben, besichtigen. Nach dem Mittagessen ging es nach Krickenbeck, wo Schloß und Park besichtigt wurden, die dank der Übernahme durch die Westdeutsche Landesbank, die hier eine Akademie unterhält, restauriert werden konnten. Großes Interesse fand auch die rekonstruierte Bibliothek des Schlosses. Wie fast immer klang der Tag mit einer gemeinsamen Kaffeetafel, diesmal im Strandhotel Krickenbeck, aus.

 

Wolfgang Löhr

Mönchengladbach

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